Reifezeiten spanischer Qualitätsstufen - Reifezeiten spanischer Qualitätsstufen | wein.kultur.gut.

Reifezeiten spanischer Qualitätsstufen

wein.kultur.gut. | Christian Kunz
 |  / Lexikon 04.11.2023

Spanien halt weltweit die größte Weinanbaufläche, hier trifft Tradition auf modern ausgestattete Bodegas und innovative Winzer. Das Rioja gehört zu den bekanntesten Weinanbaugebieten, fraglos gibt es viele weitere Spitzenweine aus den spanischen Anbauregionen zu entdecken.

Weine aus Spanien werden nicht ausschließlich nach deren Herkunft gekennzeichnet, auch Reifezeit und Art der Reifung werden angegeben. Qualitätsweine in Spanien werden in 4 Reifestufen kategorisiert.

Joven sind unkomplizierte, junge Weine, die nicht, oder maximal 6 Monate im Fass reifen. Dabei ist es ganz gleich, ob es rote, weiße, oder roséfarbene Weine sind. Die meist fruchtigen und frischen Jungweine werden nach wenigen Monaten auf die Flasche gebracht und sollten innerhalb eines Jahres genossen werden.

Bei fruchtigen und kraftvollen Crianza unterscheiden sich die Reifenzeiten von Rot, Weiß und Roséweinen. Weißweine und Rosado reifen mindestens 18 Monate, davon mindestens 6 Monate im kleinen Fass, anschließend weiter in der Flasche. Rotweine haben eine Mindestreifedauer von 24 Monaten. Davon mindestens 6 Monate im kleinen Eichenfass, die restliche Zeit in der Flasche. In den Gebieten Rioja, Navarra, Ribera del Duero und Penedés ist eine längere Mindestreifezeit im kleinen Holzfass für Crianza vorgeschrieben, Rotweine reifen hier mindestens 12 Monate im Barrique. Üblicherweise sollte man Crianza in 2–5 Jahren nach Ihrer Abfüllung trinken.

Für rote Reserva gilt eine Mindestreifezeit von 36 Monaten, davon mindestens 12 Monate im kleinen Eichenfass die restliche Zeit auf der Flasche. Weiße und Rosé-Reservas reifen mindestens 24 Monate, 6 Monate im kleinen Fass, die weitere Zeit in der Flasche. Diese Qualitätsstufe ist nur für Weine aus DO-Gebieten zulässig, auch hier gilt in den Gebieten der Rioja, Navarra, Ribera del Duero und Penedés eine längere Mindestreifezeit. Schaumweine dürfen ebenfalls als Reserva gekennzeichnet werden, dazu müssen sie mindestens zwei Jahre auf der Feinhefe reifen.

Für die höchste Qualitätsbezeichnung Gran Reserva reifen die Rotweine mindestens 60 Monate. Davon mindestens 18 Monate in Barrique-Eichenfässern, die weitere Zeit in der Flasche. Seltenere Gran Reserva Weiß- und Rosèweine reifen mindestens 48 Monate, davon mindestens 6 Monate im kleinen Eichenfass.

Je länger die Weine im Eichenholzfass und in der Flasche reifen, desto stärker werden ihre Tannine geschliffen, ihre Struktur wird feiner. Bei der Reifung in kleinen Barriques, gesellen sich Aromen von Lakritze, Vanille, Kaffee, Tabak oder rauchige Noten dazu. Gereiften Weine sind im Mund geschmeidiger, haben einen vielschichtigen Geschmack und meist ein langanhaltendes rundes Finale.