
Qualitätsstufen deutscher Weine
Deutscher Wein früher auch als Tafelwein bekannt, muss ausschließlich aus heimischen Trauben, von zugelassenen Rebflächen und Rebsorten erzeugt werden. Weine dieser Güteklasse dürfen mit Jahrgang und den ausgewählten Rebsorten etikettiert werden, allerdings ohne die genaue Herkunftsbezeichnung. Im Vergleich zu anderen Weinbaunationen werden in Deutschland nur geringe Mengen der niedrigsten Güteklasse erzeugt.
Landwein ist ein Wein mit „geschützter geografischer Angabe“. Das Lesegut muss zu mindestens 85 % aus einem der insgesamt 26 deutschen Landweingebieten stammen. Die Herkunft ist auf dem Flaschenetikett anzugeben, Orts- und Lagenamen sind nicht erlaubt. Landweine sind meist recht einfach, der Geschmack ist typisch für das jeweilige Anbaugebiet.
Qualitätsweine bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.) müssen zu 100 % aus einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen. Bei Qualitätsweinen b.A. ist die maximale Ertragsmenge pro Hektar vom Gesetzgeber reguliert, zum Lesezeitpunkt müssen die Trauben 50 - 72° Oechsle aufweisen. Die Weine durchlaufen jährlich eine analytische und sensorische Prüfung, wird diese bestanden erhalten die Weine eine amtliche Prüfungsnummer die auf dem Etikett angegeben ist. Quantitativ stellen Qualitätsweine in Deutschland die größten Mengen.
Bis zu dieser Qualitätsstufe darf in allen deutschen Anbaugebieten der Most während oder vor der Gärung mit Zucker angereichert werden, der Alkoholgehalt um maximal 3,5 % gesteigert werden. Baden gehört als einziges deutsches Anbaugebiet zur EU-Weinbauzone B, hier darf der Alkoholgehalt um maximal 2,5 % erhöht werden. Die auch als Chaptalisierung bezeichnete Methode suggeriert einen höheren Reifegrad des Leseguts, steigert den Alkoholgehalt und verleiht den Weinen zusätzliche Fülle und mehr Körper. Die Methode erhitzt immer wieder die Gemüter, ein Verbot durch die EU wird regelmäßig diskutiert.
Qualitätsweine mit Prädikat (QmP) stellen die höchste, gesetzliche geregelte Qualitätsstufe von deutschen Weinen. Das Traubenmaterial muss zu 100 % aus einem der 13 deutschen Anbaugebiete stammen, je Anbaugebiet sind nur bestimmte Rebsorten zugelassen, die maximalen Ertragsgrenzen sind gesetzlich vorgeschrieben. Prädikatsweine müssen die typischen Merkmale des Anbaugebiets widerspiegeln, die Anreicherung mit Zucker ist nicht erlaubt. Auch diese Wein durchlaufen jährlich eine analytische und sensorische Qualitätsprüfung.
Die Prädikate deutscher Weißweine in aufsteigender Reihenfolge:
Kabinett: (70 - 82°Oe)
leichte, trinkfreudige Weine mit geringem Alkoholgehalt aus reifen Trauben
Spätlese: (76 - 90°Oe)
reife, elegante Weine mit ausblancierter Säure und feiner Frucht, trocken oder restsüß, aus etwas später gelesen Trauben
Auslese: (83 - 100°Oe)
extraktreiche und edle Weine, harmonisch süß und sehr ausgewogen, selten trocken, aus vollreifen Trauben, unreife Beeren werden aussortiert
Beerenauslese: (110 - 128°Oe)
gehaltvolle und vollfruchtige Süßweine aus überreifen, aus einzeln ausgelesen und edelfaulen (Botrytis cinerea) Beeren
Eiswein: (110 - 128°Oe)
pure und fruchtige Süßweine aus gesunden, gefroren gelesenen und gefroren gekelterten Trauben (- 7 Grad Celsius)
Trockenbeerenauslese: (150 - 154°Oe)
geschmacksintensive, süße und honigartige Edelweine mit enormem Lagerungspotential, aus edelfaulen rosinenartig eingeschrumpften Beeren